Heilung von Asthma durch Yoga
Asthma steht hier als Symbol für alle möglichen Krankheiten. Als ich jung war, litt ich unter schwerem Asthma, und das wirkte sich auf mein ganzes physisches, emotionales und gedanklich-seelisches Wohlbefinden aus. Ich war dadurch gelähmt. In vielerlei Weise hat es meinen ganzen Lebensstil verzerrt und hat mich von vielen Dingen abgehalten, die ich gerne gemacht hätte. Aber glücklicherweise begegnete ich Yoga. Vor einigen Jahren habe ich mit den Anfangsübungen begonnen, und heute bin ich vollkommen geheilt.
Die westliche Medizin glaubt nicht, dass es eine Heilung für Asthma gibt. Dies weiß ich aus persönlicher Erfahrung und von dem, was meine Lehrer mir während meines Studiums vermittelt haben. Das gilt auch für viele andere Krankheiten, wie Krebs, Diabetes, Hypertonie. Hier im Ashram hilft Swamiji den Menschen durch Yoga. Und es besteht die Möglichkeit, selbst so genannte unheilbare Krankheiten hier zu heilen. Ich glaube, dadurch kann der medizinischen Fachwelt deutlich gemacht werden, welche Kraft Yoga hat und wie Swamijis Lehren wirken.
In "Asthma und Yoga" kann jeder von uns eine Kombination oder eine Vereinigung von zwei verschiedenen Konzepten oder Idealen des Heilens entdecken und kann der Beginn zu einer neuen Wahrnehmung sein. Das eine wird mit dem medizinischen Wort "Asthma" ausgedrückt, und das andere liegt in dem Sanskritwort "Yoga". Hier liegt die Vereinigung von Ost und West. Mein Leiden konnte durch sechsjähriges rigoroses Training und Harmonisierung geheilt werden. und ich hoffe, dass durch dieses Beispiel die hemmenden Grenzen in der Medizin beseitigt werden können und eine Öffnung für das wunderbare Yogasystem möglich wird.
Asthma ist eine Krankheit des Atemsystems. Was bedeutet es, wenn man eine solche Krankheit hat? Was ist dieses Atemsystem? Nun - als Grundelement sind da die Lungen, aber es gibt noch viele andere Faktoren: die Nase, die Luftröhre, der Brustkasten, Muskeln, Schultern, u.a.. Dies alles wirkt zusammen, und dann entsteht ein leichter und entspannter Atem. Aber was die meisten von uns vermissen, und was ich selber so lange Zeit vermissen musste, ist die Wahrnehmung, was da in uns vorgeht. Wenn nur einmal wahrnimmst, dass du fortwährend und ununterbrochen atmest, dann wirst du erkennen, wie absolut fantastisch und vollkommen und gleichzeitig ganz einfach dieser ganze Ablauf ist.
Durch die medizinische Wissenschaft ist es uns möglich, unseren ganzen Körper wahrzunehmen, und durch Yoga können wir unser Bewusstsein, unsere Gedanken, unsere Gefühle und unseren Geist wahrnehmen. Wenn wir also einmal wahrnehmen, dass wir einen Atemtrakt haben, dass wir einen komplizierten Körper haben, den wir vollkommen benutzen können, dann können wir durch Yogaübungen diese Potentiale nutzbar machen.
Das Atemsystem ist nur ein Bereich. Es gibt andere Organe im Körper, die vielleicht noch fantastischer sind. Das Hirn, das Herz, die Hand, das Verdauungssystem, die Zunge, die Nase, die Ohren, die Augen - alles. Wenn du darüber nachdenkst und dir das deutlich machst, wirst du zur wunderbarsten Schöpfung auf der ganzen Erde. Also warum werden wir krank? Warum bekommen wir Asthma? Es ist eine schwierige Frage, und jeder muss versuchen, sie für sich selbst zu beantworten. Und um diese Antwort finden zu können, müssen wir zuerst einmal aussortieren und uns der verschiedenen Teile unseres Körpers bewusst werden. Erst dann können wir vollkommen verstehen, warum wir eine Krankheit haben.
Mit Pranayama können wir unsere Gedanken und unser Gemüt und unseren Körper entspannen. Mit den Lungen empfangen wir Leben. Wir schalten uns in den Lebensrhythmus ein durch unsere Nase, denn nur durch die Nase sollten wir atmen. Wir sind mit dem endlosen Meer des Lebens durch den Atem verbunden; der Atem erhält das individuelle Leben. Von dem Moment an, wenn wir aufhören zu atmen, können wir noch drei Minuten leben - es sei denn, wir sind ein hoch entwickelter Yogi. Asthma hindert uns daran, uns in dieses Lebensmeer einzuschalten. Es ist eine ungeheuer schwächende und hemmende Krankheit. Durch Kontrolle, Willenskraft und Entschlusskraft und durch regelmäßiges Üben kann Asthma geheilt werden. Es braucht seine Zeit. Ich habe viele Jahre gebraucht; und wenn ich dachte, ich sei geheilt, war ich noch lange nicht geheilt.
Es wird Zeit, dass jeder ernsthaft daran arbeitet, Krankheiten, die jeder von uns hat, aus Körper und Bewusstsein zu entfernen; dann können wir ganz werden, ein organisches Ganzes bilden, das bedeutet Einheit.
Asthma kann geheilt werden. Dies ist die persönliche Erfahrung des Autors, wie er durch Yoga von Asthma und physischer Schwäche geheilt wird und seine Gesundheit sich festigt; ein Testament der erstaunlichen Yogapotentiale. Dieses Buch enthält alle Grundfakten über das Atemsystem, Asthma, seine Ursachen und Wirkungen. Es ist ein kompletter Führer durch alle speziellen Yogatechniken, die für Menschen, die an Asthma oder Bronchialproblemen leiden, hilfreich und notwendig sind, wie Asanas, Pranayama, Reinigungstechniken, Yoga Nidra, Mantra und Ernährung.
(Aus: YOGA Heft Nr. 3; Yoga Magazin Februar 1977) - Dr. Swami Shankardevananda Saraswati M.B.B.S.
Forschung in der Bihar School of Yoga zu Asthma und Yoga
Die Bihar School of Yoga wurde 1964 von Swami Satyananda Saraswati gegründet und wurde überall auf der Welt als ein Zentrum bekannt, in dem ein systematisches Yogatraining möglich ist. Das wachsende Verlangen nach einem strukturierten und wissenschaftlichen Yogasystem, das von der wissenschaftlichen und medizinischen Welt akzeptiert werden kann, hat Swami Satyananda veranlasst, zwanzig Jahre später die Yoga Research Foundation (YRF) zu gründen. Aufgabe der YRF ist es, zu beweisen, dass Yoga ein integrierbarer und natürlicher Weg ist, um den Körper ins Gleichgewicht zu bringen, so dass physische und psychische Leiden geheilt werden können. Das eindrucksvolle sechsstöckige Gebäude in Ganga Darshan (Munger, Nordostindien) wurde von der Bihar School of Yoga 1989 offiziell an die YRF übergeben, um dort mit Hilfe modernster Technik ihre Ziele zu verwirklichen.
Wirkungen von Yoga auf Krankheiten des Atemsystems
Wirkungen von Yoga auf Krankheiten des Atemsystems ist das erste große, über fünf Jahre angelegte Forschungsprojekt (der offizielle Beginn war im Frühjahr 1989) und ist im Besonderen auf Bronchial-Asthma ausgerichtet. Diese Doppelnummer unseres Yogaheftes (Nr. 30/31) ist diesem Thema gewidmet. Die Artikel sind dem Buch Yogic Management of Asthma and Diabetes von Swami Shankardevananda Saraswati sowie der neuen Zeitschrift: Journal of YRF - Scientific Studies on Yoga, entnommen.
Die YRF arbeitet eng mit dem Yoga Therapy Center in Sydney (Australien), und anderen Zentren, Ärzten und Wissenschaftlern überall auf der Welt zusammen. So entstand das nachfolgende Ergebnis einer Umfrage im Yoga Biomedical Trust in Cambridge, England, ob Yoga bei allgemeinen Krankheiten zur Heilung führen kann.
Der Direktor, Dr. Robin Monro, wurde durch Yoga von seinem schweren Asthma geheilt und entschloss sich danach, den Rest seines Lebens der wissenschaftlichen Erforschung der Yogatherapie zu widmen und gründete 1980 das vorher genannte Institut.
Zehntausend Fragebögen wurden an alle registrierten Yogalehrer verteilt, die sie solchen Yogaschülern weiterreichten, die sich ausschließlich in einer Yogatherapie, also keiner anderen Behandlung, befanden.
Dreitausend Fragebögen kamen zurück und zusammengefasst ist dies das Ergebnis auf die Frage: `Hat Yoga geholfen?'
Krankheiten | Insgesamt | Ja (%) |
Rückenbeschwerden | 1.142 | 96 |
Asthma oder Bronchitis | 228 | 88 |
Hoher Blutdruck | 150 | 84 |
Zwölffingerdarmgeschwür | 40 | 90 |
Krebs | 29 | 90 |
Alkoholismus | 26 | 100 |
Migräne | 464 | 80 |
Übergewicht | 240 | 74 |
Rheuma und Arthritis | 589 | 90 |
Schlaflosigkeit | 542 | 82 |
Diabetis | 7 | 86 |
Herzkrankheiten | 50 | 94 |
Beschwerden während Wechselj. | 247 | 83 |
Wir wünschen uns einen Austausch mit deutschen Yogalehrern, Ärzten und Wissenschaftlern, um die Forschungsarbeit der YRF zu unterstützen und Yoga eine größere Beachtung zu geben.
Wissenswertes über Asthma
Wir möchten mit dieser Information den Leser auf Symptome und Beschwerden bei Asthma aufmerksam machen. Wer selbst Asthma hat, ist zwar mit diesen Dingen vertraut, aber wir erhoffen uns, dass auch sie von einer logischen und geordneten Darstellung dieses Themas profitieren und in der Lage sein werden, während eines Anfalls systematisch zu handeln. Ärzte, Lehrer und andere Leser werden besser in der Lage sein, Menschen, die unter dieser Krankheit leiden, beizustehen, wenn diese einen Anfall haben.
Die grundlegende Ursache eines Asthmaanfalls ist die Verengung der Atemwege, begleitet von einer Überproduktion von Schleim, was eine weitere Blockade der Atemwege bedeutet. Ein Anfall ist durch quälende Atemnot gekennzeichnet, einhergehend mit ziehender Einatmung und stark behinderter, pfeifender Ausatmung.
Grundlegende Fakten
Asthma entsteht meistens in der Kindheit und seltener in der Lebensmitte. In der Jugend zeigt es sich bei beiden Geschlechtern mit gleicher Häufigkeit. In späteren Lebensjahren sind Männer anfälliger als Frauen. Erbfaktoren können Asthma begünstigen, aber auch hier ist eine Heilung möglich.
In engem Zusammenhang mit dieser Krankheit steht Nervosität. Auslösende Faktoren können zu vieles Grübeln und sich sorgen, Rauchen und Umweltverschmutzung sein. Nachfolgende Komplikationen, die durch Asthma entstehen können, sind Bronchitis und (seltener) Emphyseme.
Asthma ist keine unheilbare oder zum Tode führende Krankheit. Der extreme Fall `status asthmaticus' führt zu einer schweren Krankheit, aber auch dieser Zustand ist heilbar.
Asthma tritt häufig während der kalten Monate des Jahres auf, wenn der Körper übermäßig viel Schleim (Kapha) aufbaut, aber nicht verbrennen kann. Das bedeutet, der Körper erzeugt während des Stoffwechsels nicht genügend innere Hitze, um mit dem kalten Klima fertig zu werden. Auf diese Weise entsteht immer mehr Schleim, kann aber vom Körper nicht ausgeschieden werden. Dies ist mit einem Bronchiospasmus verbunden, der verhindert, dass genügend Luft hinaus kann. Atemnot, Keuchen, nach Luft ringen und Husten sind die Folgen.
Dieser Zustand verschlimmert sich durch alles, was Schleimbildung verursacht (Erkältung, stärkehaltige Nahrungsmittel wie Reis, Süßigkeiten, Milchprodukte u.a.), oder was zusätzlichen Sauerstoff benötigt (z.B. anstrengende Körperübungen). Genau genommen liegt die Ursache dieser Krankheit im Bewusstsein. Wenn mentale Energie unterdrückt wird, muss sie sich irgendwann durch Träume oder durch Krankheit zum Ausdruck bringen.
Der Anfall
Ein Asthmaanfall kommt meist nicht aus heiterem Himmel. Oft geht ihm eine kritische Zeit voraus, in der sich der Anfall anbahnt. Warnsignale sind: Depression, Lethargie, Müdigkeit, Verstopfung, starker Schleimfluss in der Nase, Zunahme der Urinmenge, vielleicht ausgelöst durch eine Stress-Situation.
Während des Anfalls ziehen sich die glatten, unwillkürlichen Muskeln der Bronchien zusammen, und die Menge der ein- und ausgehenden Luft verringert sich. Der Versuch, die Atmung wieder zu normalisieren, lässt den Asthmatiker spontan seine Atemhilfsmuskulatur des Schultergürtels, des Halses, sogar des Gesichts zu Hilfe nehmen, um die gefangene Luft auszupressen. Da diese Muskeln normalerweise zur Atmung nicht benutzt werden, ermüdet er schnell. Das wiederum erhöht seine Angst und Schwäche.
Er macht den Eindruck, als ob ihm jeder Atemzug schwer fällt. Nach einigen Stunden, manchmal erst nach Tagen, entspannen sich die Bronchialröhrchen und erlauben es dem Betroffenen, Schleim auszuhusten und in einen erschöpften Schlaf zu fallen. Falls er eine Erkältung oder Erkrankung der Atemwege hat, verschlimmert sich der Anfall noch, die Erholung verzögert sich und es besteht die Gefahr einer nachfolgenden Lungenentzündung.
Bronchitis ist eine der häufigsten Folgeerscheinungen von Asthma. Die Schleimhäute entzünden sich, und das Atmen fällt während eines Anfalls äußerst schwer, so dass ein Gefühl des Erstickens entsteht. Der Erkrankte hustet oft, meistens ohne Erfolg, um die Atemwege von Schleim zu befreien. Wenn er überhaupt in der Lage sein will, zu atmen, muss er aufrecht sitzen und sich nach vorne beugen. Aus dieser Haltung kann eine dauernde werden - ein Buckel.
Zwischen den Anfällen
Ein Asthmatiker wird mit vier Hauptproblemen zwischen den Anfällen konfrontiert. Jedes dieser Probleme macht ihn wiederum empfänglich für einen neuen Anfall. Es sind:
- Schwäche: Die Anstrengung, die ein Anfall kostet, führt zu körperlicher und emotionaler Schwäche, was den Erkrankten für einen neuen Anfall anfällig macht.
- Untätigkeit: Körperliche Schwäche hält ihn von seinen gewöhnlichen Beschäftigungen und Aktivitäten ab. Dieses Fernbleiben von den gewohnten Abläufen kann zu Depression und Gedanken an einen weiteren Anfall führen.
- Angst vor neuen Anfällen: Die deutliche Erinnerung an den letzten Anfall, verbunden mit Schwäche und Untätigkeit, lässt Angst entstehen und einen neuen Anfall auslösen.
- Haltungsschäden: Die Haltung, die der Erkrankte während eines Anfalls einnimmt, um den Atemfluss zu erhalten, wird manchmal auch zwischen den Anfällen beibehalten und kann zu Haltungsschäden führen. Diese werden durch die allgemeine körperliche Schwäche des Asthmatikers verstärkt.
Wir möchten zeigen, wie man durch Yoga diese Probleme verhindern, und dadurch weiteren Asthma-Anfällen vorbeugen kann.