Beginne damit, dein Verständnis von Yoga zu vertiefen und deine Fähigkeiten im Unterrichten auf eine höhere Stufe zu bringen. Das ist entscheidend, denn es haben sich große Unterschiede ergeben zwischen dem, was Swami Satyananda zu Beginn gelehrt hat und was wir heute unterrichten. Die ursprüngliche Intention der Übungen und Anweisungen und die Weise, wie Sri Swamiji sie anfänglich vorgestellt hat, sind ja nur einigen wenigen Lehrern zugänglich gewesen.
Wir haben die Vorstellung, dass die so genannte westliche Zivilisation mit Intelligenz zu tun hat, dass die Menschen hier intelligenter sind. Aber das ist sehr fraglich. Die klassischen indischen Schriften deuten auf eine Tiefe und auf ein so fundamentales Verständnis, nach dem wir noch immer suchen. Du hast vielleicht von den Chakras und von Kundalini Yoga gehört.
Pratyahara ist Inneres Bewusstsein, das Zurückziehen der Sinne. Patanjali, der Autor der Yoga Sutras nannte Pratyahara Rückzug oder Rückkehr. Dies ist ein so wichtiger Aspekt für das menschliche Leben und sollte von jedem verstanden und geübt werden.
Obwohl Yoga für die meisten Menschen im Westen inzwischen ein Begriff ist, ist es doch in erster Linie Hatha Yoga, worüber gesprochen und was gelehrt wird. Hierunter fallen größtenteils gymnastische Übungen - ein wenig verwandelt -, die dann als Hatha Yoga Übungen bezeichnet werden.
Seit tausenden von Jahren behaupten die Yogis, dass die Existenz des Menschen weit über das hinausgeht, was das Auge sehen kann. Natürlich nimmt jeder sich selbst durch die Fähigkeit des Denkens und des Erkennens wahr. Aber die menschliche Existenz ist sehr viel mehr als nur Materie und Intellekt. Wenn wir nun Körper und Bewusstsein durch feinere Augen sehen könnten, wenn wir den Körper hinter dem Körper und das Bewusstsein hinter dem Gemüt entdecken könnten, was würden wir sehen?
In den letzten dreißig Jahren ist Yoga Thema wissenschaftlicher Untersuchungen sowohl in Indien wie auch in den westlichen Ländern gewesen. Zunächst galt das Interesse dem wohl bekanntesten Bereich von Yoga, den Asanas.
Das Wort Yoga bedeutet ‘Einheit’ oder ‘Einssein’ und leitet sich her vom Sanskritwort Yuj, was soviel wie ‘verbinden’, ‘zusammenfügen’, ‘vereinigen’ bedeutet. Auf der spirituellen Ebene drückt das Wort Yoga die Verbindung des individuellen mit dem universellen Bewusstsein aus. Aus einer eher praktischen Sicht bedeutet Yoga das Harmonisieren und Ausbalancieren von Körper, Geist und Emotionen. Dies geschieht durch das Üben von Asana, Pranayama, Mudra, Bandha, Shatkarma und Meditation. Diese Ausgewogenheit muss erreicht werden, ehe eine Verbindung mit der höheren Wirklichkeit stattfinden kann.
Glück ist der wahre Zustand des Menschen. Daher fühlt sich die jüngere Generation in ihrer Suche nach ihrer wahren Natur so von Yoga angezogen, da dort dauerhaftes Glück zu finden ist, das das flüchtige, im sinnlichen Genuss zu findende Glück überschreitet. In der Yoga Lehre eröffnet sich ihnen eine Lebensweise, die alle Facetten menschlichen Seins umfasst.