Für jeden von uns kommt irgendwann die Zeit, wenn wir von den inneren tieferen Gedankenkräften gezwungen werden, den Sinn unserer Existenz neu zu überdenken. Du überlegst Dir, warum Du geboren wurdest- Was geschieht, wenn Du stirbst? Was ist der Sinn Deines Lebens? Bist Du nur hier, um zu essen, zu schlafen und Dich fortzupflanzen? Dieses Erwachen ist ein sehr bedeutender Schritt im Leben und führt zu einem völlig neuen, niemals endenden Prozess von Entdeckungen. Es ist eine Reise, die, wenn sie einmal begonnen hat, dich immer weiter treibt Und Dich dazu führt, die tiefen Mysterien der Schöpfung zu enthüllen.
Dieses Erwachen sollte nicht verwechselt werden mit religiösen Erwachen oder religiösem Glauben. Religiöses Bewußtsein ist geprägt von Umständen und Situationen, in denen Du lebst. Wenn Du z.B. in einer Hindu-Familie groß geworden bist, so wirst mit den Hindugottheiten vertraut sein. Wenngleich so ein Glauben nützlich sein kann, so hat er doch seine Grenzen und sollte immer als ein Weg und nicht als Ziel Verstanden werden. Hier meine ich jedoch das spirituelle Erwachen. Durch dieses Erwachen wirst du alles um dich herum in Frage stellen, auch Deine Religion.
Wenn das spirituelle Erwachen beginnt, ist es, als wenn sich ein Vorhang hebt, und der nächste Akt sich zeigt. Du erinnerst Dich an die vorherigen Akte, weil das zum Verständnis der ganzen Geschichte notwendig ist, aber das was war, ist nicht mehr so wichtig. Du bist total auf den im Moment spielenden Akt fixiert und denkst Dir: ‘Wenn der Augenblick so aufregend ist, was weist dann im nächsten Akt passieren? Natürlich ist dieses spirituelle Erwachen nur ein Akt von vielen weiteren, und obwohl dieser eine große Bedeutung für das ganze Drama hat, so verliert dich seinen Glanz in dem Moment, wenn der nächste Akt beginnt.
Dies ist eine sehr schwere Zeit, denn Dein ganzes Gleichgewicht gerät durcheinander. Alles, was Du früher geglaubt und wonach du gelebt hast, ist plötzlich nicht mehr die einzige Wahrheit – Du hast aber noch keine neue Basis gefunden. Du bist völlig allein in der Dunkelheit, Du hängst im luftleeren Raum. Viele Menschen finden aus diesem Zustand nie mehr in ihr Gleichgewicht zurück, sie verlieren ihrer Identität und sind unfähig, sich dem Leben zu stellen. Wenn Du in diesem Moment aufhörst, einen Sinn für Dein tägliches Leben und Diene Existenz zu suchen, ist es sehr schwierig, durch dieses Zeit hindurch zu kommen. Du hast noch kein endgültiges Lebensziel, Du weißt nur dass all das, was Du bisher geglaubt hast, nicht mehr die heilige Wahrheit ist; Auf was also kannst Du Dein Denken, Fühlen, Handeln gründen?
Einige Menschen können sich aus so einem Zustand schnell wieder ausbalancieren; sie dringen nicht allzu tief ein und sagen sich: ‘Gut, diese Theorie war bis hierher gut für mich, jetzt spüre ich ein höheres Ziel für mein Leben. Ich muss einen Faden finden, um beides miteinander zu verbinden und mein Leben harmonischer machen.‘
Aber es gibt auch Menschen, die, wenn sie an diesen Punkt kommen, sofort einen Sprung in die Dunkelheit, in den tiefsten Abgrund wagen. Sie sind in der Lage, sich total von dem Vergangenem zu trennen und den Sturz anzunehmen – sie vertrauen darauf, dass sie dem Unendlichen näher kommen, dass es eine Kraft gibt, die sie nach vorn treiben wird. Diese Menschen haben einen festen Entschluss, den Willen und tiefes Vertrauen, dass sie alles, was auf sie zukommt bewältigen werden.
An diesem Punkt taucht die Frage nach dem Guru auf, und sie kommt für jeden Suchenden gleichermaßen, für die, die die hineintauchen, und für die, die lieber an der Oberfläche bleiben. Der Weg ist dunkel und unklar, und es gibt viele Fallen, Du brauchst eine führende Hand, die Dir behilflich ist. In dieser Zeit wirst Du Deinen Guru finden; ganz selten kommt es auch vor, dass der Guru seinen Schüler findet. Du wirst immer den Guru finden, der Deinem Bewusstseinszustand entspricht. Bist du ein ernsthafter Sucher, so wirst Du einen seriösen und ernsthaften Guru finden, der das verkörpert; wenn es Dir um Name und Ruf geht, so wirst Du einen Guru finden, der das verkörpert; wenn Du nach äußerem Glanz suchst, so wird Dein Bedürfnis befriedigt werden. Es ist also nicht nötig, den Guru zu kritisieren, er ist in jedem Fall nur eine Widerspiegelung von Dir selbst. Mit einem Guru kommst Du immer ein Stück weiter in Deinem Bemühen. Er kennt jeden und weiß alles und weiß von allem, was geschieht. Daher ist er in der Lage, Dich gedanklich, körperlich und emotional zu kontrollieren.
Für mich ist mein Guru ein untrennbarer Teil meiner Gedanken, meines Lebens, meines Atems und meines Bewusstseins geworden. Ohne große Anstrengung und ohne, dass ich wusste, was geschah, wurde ich mehr und mehr umgarnt von dieser göttlichen Verbindung. Ich wusste vorher nichts von der Großmut und Unendlichkeit einer Guru-Jünger-Verbindung; wie sie Dein ganzes Sein ausfüllt und die Tiefe Deiner Seele durchdringt. Ich habe mich im Leben immer rational und intellektuell verhalten. Ich habe immer gefragt, gezweifelt und kritisiert, bevor ich etwas akzeptierte. Natürlich brachte mir das eine Menge Konflikte in meinen Gedanken, denn in der Verbindung zum Guru ist kein Platz für Zweifel und Fragen. Es ist eine Verbundenheit, die nur in totalem Vertrauen und völliger Hingabe bestehen kann.
Wie kann man sich in Demut ergeben? Intellektuell kann man viel erklären; aber es ist sehr schwer, sich völlig hinzugeben, immerzu reckt Dein Ego seinen Kopf heraus. In völliger Hingabe musst Du aufhören, als Individuum zu existieren, Du existierst nur noch in Verbindung zu Deinem Guru. Obwohl dies zuerst einmal sehr sklavisch oder unterwürfig erscheinen mag, ist totale Hingabe eine sehr lohnende Erfahrung. Natürlich kannst Du Dich nur Gott oder Deinem Guru hingeben, wenn Du Dich jedem hingeben würdest, dann würdest Du schrecklich ausgebeutet.
(Aus: Yoga Heft Nr. 6) - von Swami Satyananda Saraswati, Yoga July 1983
Guru als Kraftwerk
Der Guru ist die Sonne, die Lebensenergie. Wenn der Schüler der grenzenlosen Energie und Gnade des Gurus gewahr wird, die durch ihn hindurchfließt, wird alles gut werden. Anderseits wird er dunkle Zeiten erleben, wenn die Versorgung schwach ist. Solange man die Energiewellen nicht tatsächlich spüren kann, hat man Schwierigkeiten damit, den Guru als immenses Kraftfeld zu akzeptieren. ER sieht aus wie ein normaler Mensch; er geht, redet und isst wie jeder andere. Was ist er darüber hinaus? Ist er in uns oder außen? Ist er derjenige, der Yoga-Institute gründet, Reisen macht, Vorträge und Satsang hält, oder ist er die Inspiration und Antriebkraft für unsere Seele?
Wenn der Guru einen Jünger annimmt und einweiht, schließt er ihn an das Kraftwerk seines höchsten Bewusstseins an. Es ist ähnlich, wie wenn Elektrizität in ein Haus gelegt wird. Nachdem die Drähte verlegt sind, wird das Haus an ein Relay Station angeschlossen, die die Hochspannung aus dem Kraftwerk auf eine niedrige Spannung transformiert, entweder für Haushalte oder Fabriken usw. Wenn der Schalter am richtigen Platz sitzt und eingeschaltet wird, fließt Elektrizität durch die Leitung und bringt Licht und Strom für Maschinen und Geräte. Im Normalhaushalt bringt dieses neue Energieangebot ungeahnte neue Möglichkeiten. Der ganze Lebensstil und die Wahrnehmung der ganzen Familie werden sich verändern, es eröffnen sich neue Möglichkeiten des Zeitvertreibs und er Zeitersparnis durch Fernseher bis zum Staubsauger. Das neue Licht macht die Nacht zum Tag, und das Leben der Familie nimmt automatisch neue Formen an. Dieser Haushalt wird niemals wieder so sein, wie er war, bevor die Elektrizität kam.
Genauso ist es mit dem Jünger. Wenn er an die Relay Station und an das Kraftwerk des Guru angeschlossen ist, wird sein ganzes Wesen von neuem Licht durchflutet! Das Leben bekommt für ihn eine neue Dimension. Er beginnt Dinge zu sehen, zu verstehen und zu denken, dieser bisher nie wahrgenommen hat. Er wird fähig, Dinge zu tun, die er sich niemals erträumt hätte.
Manche Schüler ändern sich radikal über Nacht; bei anderen geht es langsam. Diese Entwicklung hängt von vielerlei Dingen ab: Von der Art der Leitungen, dem Zustand und der Anlage des Stromkreises, der Größe und der Beschaffenheit der Sicherungen und Schalter, der Gebrauchsfähigkeit und Beschaffenheit der Geräte. Manche Schüler haben vielleicht eine gewöhnliche Leitung, während andere vielleicht eine Industrieleitung mit zehnmal so viel Kapazität haben. Manche sind mit staken Kupferdraht ausgestattet, andere sind aus schwachem Draht. Der eine Schüler mag alte, schwache Sicherungen mit dünnen Leitungen haben, die nur Schwachstrom ohne Schwankungen leiten können; andere haben große Sicherungen für Starkstrom, Manche Schüler haben nur schwache Glühbirnen aus dem nächst Besten Laden, während andere Leuchtröhren mit allen Schikanen haben. Aber im Laufe der Zeit wird der Guru viel verändern. Wenn die Energie zwischen Guru und Jünger fließt, wird eine innere Transformation stattfinden, ohne dass der Schüler davon merkt. Selbst sehr träge und nicht sehr viel versprechende Schüler werden unter Strom gesetzt; die alten Sicherungen werden durch neue und stärkere ersetzt. Manche bekommen sogar dickere Leitungen. Es werden praktische Zusatzteile angebracht, und bevor man sich versieht, ist aus dem unscheinbaren Novizen ein leuchtendes Yoga-Vorbild geworden.
Diese Energiespritze eröffnet viele neue Interessen; kreative Ideen Beginnen zu sprießen und für den Jünger entsteht ein neues Einverständnis zwischen sich und er Welt. Lang anstehende Probleme, gesundheitliche und psychische wie Asthma, Bluthochdruck, Depression usw. lösen sich auf und sind vergessen, als ob sie niemals existiert hätten. Die Verbindung zum Guru, man kann auch sagen der Kraftstrom, wird das einzig Wichtige im Leben des Jüngers. Alles im Leben kann man verlieren oder kann zerstört werden, selbst der Körper und der Geist, aber das, was ihn mit dem Guru verbindet, muss erhalten, vertieft und gestärkt werden. Das ist das Leben eines Jüngers.
Durch diese Leitung erhöht er die Energie, genauso wie der Fötus seine Nahrung durch die Nabelschnur bekommt. Wenn die Nabelschnur blockiert oder undicht ist, muss der Fötus sterben, bevor er geboren ist. So wird auch der Jünger sterben, wenn irgendetwas mit der Guru-Jünger-Verbindung passiert; natürlich nicht körperlich oder mental, sondern spirituell. Deshalb wird sich das ganze Leben des Jüngers einzig und allein um die Verbindung zum Guru zentrieren. Er lebt, arbeitet, betet und ist zusammen mit dem Guru von dieser Minute zur nächsten, getragen von der Kraft dieser Leitung, und durch seine eigene Fähigkeit, begrenzte oder unbegrenzte Energiemengen und Führung durch diese Leitung aufzunehmen.
Ein Guru ist sicherlich eine geheimnisvolle Kraft. Manche sagen, er ist Gott. Für andere ist er dies absolut nicht, sondern ein Führer, ein Licht in der Dunkelheit. Für den Jünger sind diese Konzepte ohne Bedeutung. Der Guru ist das Kraftwerk, dessen Größe über allen Vorstellungen und Konzepten liegt.
Ein Guru ist auch der innere Elektriker, der alle losen oder kaputten Leitungen befestigt; er ist die direkte Macht, die alles überwacht, manches erläutert, Anweisungen gibt und durch andere Lehren erteilt. Sehr oft kann man während des Schlafes oder bei der täglichen Arbeit die leite Stimme des Gurus hören. Es ist ein einziges Wunder, wie man von jemand, den man kaum kennt und nur selten sieht, so viel erhalten kann. Wie ist es für ein einziges Bewußtsein möglich, überall gleichzeitig zu sein, ohne Pause und gleichermaßen an so unendlich viele Menschen in der ganzen Welt so viel zu geben. Viele Swamis und Besucher, die von weither zum Ashram kommen, z.B. von Australien, Südamerika und Europa, sagen, dass sie die Anwesenheit des Gurus in der Ferne stärker fühlen, als wenn sie in Monghyr leben!
Der wahrhaftige Jünger legt alles zu Füßen seines Gurus .- seine Gefühle sein Hirn, seinen Intellekt, seine guten und schlechten Taten, sein Ego, seine Eitelkeit, seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, seine Sicherheit, seine Ängste, seine Leidenschaften, nichts gehört ihm, er gibt alles seinem Guru – er ist leer wie ein Bambusrohr. Und wenn er vollkommen leer ist, dann wird er mit Musik gefüllt werden.
(Aus: Yoga Mag. July 1977 Yoga Heft Nr. 6) - Swami Satyadharma Saraswati
Liebe zum Guru
Niemals ist all das, was der Guru ist, in Worte zu fassen, dieses Erlebnis muss jeder selbst machen. Aber bevor man seinem Guru begegnet, tauchen viele Fragen auf, die man an solche richtet, die einen Guru haben. Aus der Fülle meiner eigenen Erlebnisse möchte ich ein kleines Bild entwerfen:
Betrachte Dich selbst, wie du in einer großen Stadt inmitten deiner vielen Mitmenschen lebst, die unbewusst im Nebel umherhasten und ihren kleinen und großen Geschäften nachgehen und von ihren Alltagssorgen verzehrt werden. Plötzlich entscheidest du, dass das nicht der Sinn dieses Tages für Dich sein kann, Du setzt dich ins Auto und lenkst es in die Berge. Du beginnst deinen Aufstieg, manchmal kommt die Sonne durch, Du kannst einen Blick erhaschen vom Gipfel im Sonnenlicht. Unten ist dichter Nebel. Du wanderst den ganzen Tag und begegnest keinem Menschen. Am Abend kommst du zu einer Hütte. Die Menschen. Die dort sind, haben alle den gleichen Wunsch; zum Gipfel zu gelangen. Aber du bist unwissend, warst niemals zuvor in dieser Höhe; Du nimmst dir einen Führer, denn Du willst unbedingt hinauf auf den Gipfel. Der Weg ist gefährlich, Ihr geht auf Graten, kommt durch Schneewehen und tiefe Schluchten und Felsspalten liegen unter Euch. Unmöglich könntest du diesen Weg allein gehen. Dein Führer will Dir nicht das Rauchen abgewöhnen und nicht das Trinken und nicht Dein schlechtes Benehmen. Er will Dich nur zum Gipfel führen. Und ihr erreicht den Gipfel, sitzt dort unter dem Himmel und seid enge, innige Freunde. Es verbindet Euch etwas, was niemals zuvor eine Freundschaft inne hatte und was niemals verschwinden wird.
Ein solcher Führer ist ein Guru, und die Hütte ist ein Ashram. Auf dem Weg zu Gott oder zu Deinem tiefsten inneren Selbst bist du oft sehr einsam, Du musst Dich allein auf den Weg machen: es ist wie ein den Bergen, nicht viele Menschen aus der großen Masse gehen diesen Weg, er erfordert Mut. Aber du bist doch niemals allein. Und eines Tages triffst Du Deinen Führer aus der Dunkelheit, Deinen Guru. Er war immer da, aber Du konntest ihn nicht sehen. Auf dem gefährlichen Weg der vor Dir liegt, wirst Du nicht allein gelassen; aber von den Gefahren, die dort oben in den Felsen auf dich warten, Kannst Du unten im Tal noch nichts ahnen, und so denkst du dort auch nicht an einen Guru. Du kannst aber auch nichts ahnen von dem hellen, Licht von der Weite, von der Freiheit - von der Glückseligkeit - und mit jedem Schritt zieht es Dich weiter in die Höhe.
(Aus: Monghyr, 15.1.1984; Yoga Heft Nr. 6) - Swami Prakashanada Saraswati
Wissenschaft und Guru
Seit Jahrhunderten fordern sich Wissenschaft und Yoga voller gegenseitiger Achtung heraus, und die Früchte dieses Umwerbens sind beachtlich. Die Wissenschaft hat einen rationalen Einblick in eine Dimension der Gesundheit, die das physische, das mentale und das spirituelle Wohlbefinden umfasst. Die Nebenerscheinungen der technologischen und wissenschaftsorientierten Gesellschaft sind sehr viel versprechend, und in dem Maße, wie die Schleier der Yogageheimnisse nach und nach gelüftet werden, so offenbaren sich auch immer mehr Lösungen für unsere als Epidemie auftretenden sozialen und psychologischen Probleme.
Die Wissenschaft entdeckt in ihrer eigenen Sprache und Terminologie, was Yogis seit Jahrtausenden wissen. Man ist heute bereit, die heilende Kraft von Yoga anzuerkennen, die man durch geschichtliche Unfälle einiger Kulturen vergessen hatte, und die somit auch in den verschiedenen geistigen Richtungen nicht mehr zu finden waren. So versucht man heute, durch bestimmte Techniken mit dem eigenen inneren Selbst in Verbindung zu kommen. Es ist somit auch nicht verwunderlich, dass der innere Friede nicht in, sondern außerhalb der Wohlstandsgesellschaft erlangt wird.
So erfreulich sich Wissenschaft und Yoga miteinander verbunden haben, so gibt es doch ein außerordentlich wichtiges Element in Yoga, das von der Wissenschaft weitgehend unentdeckt geblieben ist, und das ist die uralte heilige und erhabene Beziehung zwischen Guru und Jünger. Nur durch diese transzendente Verbindung konnte das yogische Wissen seit undenklichen Zeiten weitervermittelt werden, seit die Rishis, die Weisen und Eingeweihten, die ersten Gurus über diese Erde wandelten. Dies widersetzt sich der rationalen Analyse der Wissenschaftler, die darauf bestehen, dass der frei fließende intellektuelle Wissensfluss eine fundamentale Voraussetzung zur Verbesserung der menschlichen Verhältnisse ist.
Die Unfähigkeit der Wissenschaftler, die Guru/Jünger Beziehung zu verstehen, wirft ein Licht auf den entscheidenden Unterschied in den Werten, die zwischen den yogischen und den Naturwissenschaften bestehen. Yoga bewahrt den Geist, der der Schöpfung zugrunde liegt, während die Wissenschaft die sichtbaren Erscheinungen erforscht, die Ausdruck der groben Manifestation der Schöpfung sind. Die Wissenschaft versucht, die menschlichen Bedingungen durch Veränderung der materiellen Welt zu erreichen; Yoga dagegen sieht die Lösung der menschlichen Probleme darin, dass der Mensch erkennt, dass er in eine materielle Welt aus zweiter Hand vernarrt ist, und dass er die essentielle, ewige Geistesnatur erkennen muss. Die Essenz der materiellen Welt ist die Vergänglichkeit, die Erschaffung und Zerstörung individueller Formen und Werte. Die Essenz des Geistes dagegen ist ewig und unsterblich, sie ist die Substanz der materiellen Welt, aber sie selbst ist unveränderlich.
Die Wissenschaft ist abhängig vom intellektuellen Wissensfluss und der Diskussion, wobei es weniger wichtig ist, welches Wissen dabei herauskommt. Yogisches Wissen setzt eine persönliche Läuterung von Körper und Geist voraus, bevor der Suchende die Übermittlung empfangen kann. Indem man einem Guru dient, kann diese Läuterung stattfinden, und laut Tradition sind das zwölf Jahre, in denen das Nervensystem des Jüngers so vorbereitet wird, dass er die Energie des erweiterten Bewusstseins verkraften und für die Menschheit sinnvoll anwenden kann. Die Fähigkeiten zur Erweitung des Bewusstseins werden nur dem ernsthaften und treuen Schüler gegeben, und das geschieht durch den lebenden Guru. Deshalb ist Yoga bis heute eine lebendige Tradition gelblieben, während viele andere geistige Richtungen in Dogmas und institutionelle Ideologien abgerutscht sind, bar jeder Essenz einer spirituellen Kraft.
(Aus: Yoga Heft Nr. 6) - Auszug aus einem Artikel von Dr. Swami Karmananda Saraswati in Yoga Magazine July 1981)
Guru ist einmalig
Swami Satyananda Saraswati antwortet auf Fragen, die viele Schüler bezüglich anderer Gurus und Lehrer haben.
Viele Schüler interessieren sich für die Schriften von Heiligen und Lehrern, was aber Yoga betrifft, so ist hier das spirituelle Bewußtsein entscheidend, wie man Energie zum Fließen bringt. Wir werden oft von großen Meistern inspiriert, und das ist gut so; es gibt jedoch nur einen Guru. Du kannst zu vielen Quellen gehen und spirituelle Energie tanken, solltest dich aber nicht von solchen Lehrern täuschen lassen, die deine niederen Bewusstseinsebenen ansprechen. Wenn dir ein Meister erlaubt, so zu leben, wie du willst, dann wirst du ihn natürlich mögen; du wirst auf ihn hören - nicht weil er die Wahrheit sagt, sondern weil es für dich bequem und angenehm ist.
Lasse dich nicht von oberflächlichen Philosophien leiten, sondern erforsche die Tiefe einer Lehre. In bestimmten Systemen wird dir gesagt, dass du nicht gegen deinen Geist, dein Gemüt kämpfen sollst, was jedoch nicht gleichbedeutend mit Undiszipliniertheit ist. Wenn Gedanken während der Meditation oder Japa durch den Kopf wirbeln, dann solltest du nicht dagegen ankämpfen. Wenn du jedoch im Alltagsleben deinen oft wirren Gedanken jederzeit freien Lauf lässt, dann wirst du dein Auto sicher eines Tages in den Graben fahren; es wird zu Katastrophen führen.
Überall auf der Welt, im Westen sowie im Osten, muss das Leben diszipliniert sein. Egal ob du in einer Fabrik, im Krankenhaus oder in der Telefonzentrale arbeitest, immer solltest du totale Kontrolle über die mentalen Impulse haben. Wenn du deinen Gedanken erlaubst herumzuwandern, während du in der Telefonzentrale arbeitest, dann führt das zu einer Katastrophe.
Nur zu Zeiten der Introspektion solltest du deinen flatterhaften Gedanken der Gier, der Leidenschaft, der Gewalt und der Aggression erlauben, sich zu zeigen; dann, wenn du mit dir allein bist. Das heißt nicht, dass du die Gedanken ausführst, das wäre die totale Anarchie. Viele Leute interpretieren allerdings die Lehren auf diese Weise und führen so ein sehr undiszipliniertes Leben.
Viele große Meister der Vergangenheit - Buddha, Christus, Krishna, Mohammed, Zoroaster, Ramakrishna Paramahansa, Vivekananda u.a. - haben ihre Fußspuren im Sand der Zeit hinterlassen. Wir sollten großen Respekt vor ihnen haben und sie verehren, weil sie die Göttlichkeit in menschlicher Form repräsentieren. Ihre Lehren und Taten inspirieren uns noch heute.
All diese großen Menschen, die Gott in sich erfahren haben, haben immer nur die eine einzige Wahrheit gelehrt; es gibt keinen Unterschied zwischen ihren Lehren. Ob du die Gita liest, Ramayana, die Bibel oder den Koran, du wirst immer dasselbe finden. Die Professoren, die Psychologen und Intellektuellen jedoch, die die Göttlichkeit in sich nicht erfahren haben, haben sich von den ursprünglichen Lehren allmählich immer weiter entfernt. Heute sagen sie dieses und morgen etwas vollkommen anderes; da gibt es keine Einheit, keine Kontinuität, keine Beständigkeit in ihrer Aussage.
Kontinuität ist ein bedeutender Aspekt im spirituellen Leben. Obwohl du Respekt für die verschiedenen Meister und spirituellen Wege haben solltest, solltest du in deinem persönlichen Sadhana einer einzigen Lehre folgen und einen Guru haben. Das ist deshalb so wichtig, damit dein zerstreutes und mit Wünschen angefülltes Bewußtsein keinen Ausweg findet, der Übung zu entfliehen. Wenn du einmal einen Guru hast, dann folge ihm. Wenn er dir sagt, du sollst Japa Yoga praktizieren, dann behalte die Übung bei und ändere sie nicht. Das ist der einzige Weg im spirituellen Leben, um weiter zu kommen.
Ich möchte ein einfaches Beispiel geben: Wenn ein Mädchen heiratet, hat sie eine besondere Beziehung zu ihrem Ehemann, die sie mit keinem anderem Mann hat, und das ist gut so. Das bedeutet aber nicht, dass sie nun nicht mehr mit anderen Männern redet. So wie sie eine besondere Beziehung mit ihrem Mann hat und eine normale Beziehung zu anderen, so sollte der Jünger eine besondere Beziehung zu seinem Guru haben und eine normale zu anderen. Wir sollten alle Heiligen respektieren, ob sie nun Hindus sind, Christen oder Moslems; wir sollten niemanden kritisieren. Aber niemals sollten wir das Vertrauen zum Guru verlieren, nur weil ein anderer attraktiver erscheint.
Im Laufe der Geschichte hat es unendlich viele Menschen in der Welt gegeben, die unseren Respekt und unser Vertrauen verdienen; Heilige, die auf diesem Planeten geboren wurden, um menschliche Wesen auf ihrem spirituellen Pfad zu leiten. Nur deshalb können wir trotz der heutigen spirituellen Armut überleben.
(Aus: Yoga Heft Nr. 17) - Swami Satyananda Saraswati - Australien am 13.11.1980
Guru Seva
Ein Guru kann Menschen von der ganzen Welt anziehen. Menschen, die zu Swami Satyananda in die Bihar School of Yoga kommen, mögen verschiedene Hintergründe, Bedürfnisse und Wünsche haben, und doch haben sie alle eines gemeinsam: es ist der Guru, der sie hier herzieht. Swamiji ruft diese Menschen nicht, weil er etwas von ihnen will, sondern er hat ihnen etwas zu geben - eine Lehre, eine Erfahrung, Arbeit, ein Mantra, Hilfe, Erkenntnis, einen Rat oder eine Warnung.
Oft bringen diese Menschen Geschenke unterschiedlichster Art für Swamiji: eine Landschenkung, Kohlen für ein ganzes Jahr, große oder kleine Summen Geld, Früchte, Räucherstäbchen, Süßigkeiten oder eine Blume. Aber das größte Geschenk ist die vollkommene Hingabe und der Wunsch, dem Guru zu dienen.
Dem Guru zu dienen bedeutet, allen persönlichen Ehrgeiz und alle Wünsche nach Erfolg und großen Taten hinter sich zu lassen. Guru Seva, dem Guru dienen - das ist vollkommene Hingabe. Um gute Diener zu sein, müssen wir unser Leben in seine Hände legen, mit der Gewissheit, dass er uns in eine positivere und bessere Richtung führen wird; und das nicht nur für unser eigenes Wohl, sondern zum Wohle der ganzen Welt.
Wir können dem Guru auf verschiedene Weise dienen. Als Jünger kann man sein ganzes Leben hingeben, um die Arbeit, die der Guru begonnen hat, fortzusetzen. Normalerweise lebt der Jünger eine Zeitlang mit dem Guru und macht eine Lehrzeit bei ihm durch. In dieser Zeit lernt er, dem Guru durch Karma Yoga zu dienen. Durch Karma Yoga (selbstlose Arbeit) und Bhakti Yoga (vollkommene Hingabe) in jeder ausgeführten Handlung wird die spirituelle Fortentwicklung rapide sein. Indem der Jünger dem Guru dient, wird sein persönliches Ego kleiner; er kommt dem Guru auf diese Weise immer näher.
Besucher der Bihar School of Yoga sind oft erstaunt, wie hart die Sannyasins arbeiten. Es ist die Freude im Herzen, ihrem Guru dienen zu dürfen, was sie fähig macht, den ganzen Tag hart zu arbeiten und gleichzeitig fröhlich und gesund zu sein. Sie arbeiten mit Hingabe und all ihre Energien sind statt auf persönliche Belange auf den Guru und Yoga gerichtet. Das entscheidende Training eines Jüngers besteht aus diesem Dienen.
Da der Guru physisch nicht überall gleichzeitig anwesend sein kann, gibt er seinem Jünger ein entsprechendes Training, das ihn befähigt, die Botschaft des Gurus hinauszutragen. Jeder, der den Guru akzeptiert, wird von ihm ohne irgendeine bestimmte Qualifikation angenommen. Er nimmt sie alle mit ihren positiven und negativen Eigenschaften, glättet ihre harten Kanten wie ein Bildhauer, so dass aus jedem ein wundervolles Kunststück erwächst.
Manchmal geht die Verwandlung so sanft vor sich, dass der Jünger es nicht einmal merkt. Obwohl die Schüler oft an den Lippen des Gurus hängen, um seine Worte aufzunehmen, ist doch die intensivere Lernmöglichkeit das Erkennen und die intuitive Wachsamkeit. So braucht man auch nicht ständig an der Seite des Gurus zu leben, um seine Liebe und sein Training zu erhalten. Der Jünger wird so oft mit schwierigen Situationen konfrontiert, bis wir mit ihnen umgehen können. Das wichtigste seiner Lehre ist folgendes: Du kannst alles erreichen, vorausgesetzt, du hast Vertrauen und eine positive Einstellung.
Man muss nicht Sannyasin sein, um seinem Guru zu dienen. Auch wenn du eine Familie hast, ist das möglich. Wichtig allein ist das Vertrauen in den Guru, um ihm zu dienen. Der Guru braucht diese Hilfe nicht; indem er jedoch den Dienst seiner Anhänger annimmt, hilft er ihnen. Dieses Dienen ist Karma Yoga, und das Vertrauen und die Hingabe ist Bhakti Yoga. Die Kombination dieser beiden Yogawege ist der schnellste Weg zur spirituellen Wahrnehmung und Entwicklung.
Wenn du dem Guru nicht als Jünger dienen kannst, dann gibt es viele andere Möglichkeiten. Du kannst dich in deinem Beruf vervollkommnen und eine positive Einstellung annehmen, ohne nach Dank und Anerkennung zu fragen. Arbeit ist ein wichtiger Teil im Sadhana. In welcher Position du auch bist, du solltest wissen, dass es einen Sinn hat, dass du dort bist. Und wenn du genau hinschaust, wirst du erkennen, dass du durch diese Arbeit deinem Guru dienen kannst.
Viele Menschen entdecken, dass ihre Arbeit sie mit Menschen zusammenbringt, die ein großes Bedürfnis nach Yoga haben, so dass sie sie zu einem Yogalehrer schicken oder sie in eine bestimmte Yogaübung einführen können. Viele haben eine Ausbildung begonnen, um selber Yoga zu unterrichten, andere stellen Räume für Yogaunterricht zur Verfügung oder organisieren Seminare und Vorträge, spenden Geld oder nützliche Dinge für den Ashram oder stellen Druckmöglichkeiten zur Verfügung - das alles als Dienst für den Guru.
Wer etwas Zeit zur Verfügung hat, sollte zu einem der vielen Satyananda-Ashrams kommen, um dem Guru in direkter Weise durch Karma Yoga zu dienen. Durch das Schreiben oder Übersetzen eines Artikels im Yogaheft hilfst du, die Botschaft des Gurus in die Welt zu tragen.
Die glücklichsten Menschen der Welt sind die, die sich dem Meisterplan des Schicksals beugen, die wissen, dass Erfahrungen der Sinn unseres Daseins hier auf der Erden-Schule sind; Glücklichsein fällt nur dabei ab, es ist niemals das Ziel allein. Nach Glück zu suchen ist vergleichbar mit einem Kind, das einen tanzenden Sonnenstrahl fangen will: Es schließt seine Hände begierig um das lieblich scheinende Etwas, aber wenn es seine Hände öffnet, ist nichts mehr darinnen. Fangen wir dagegen mit der Arbeit an und geben alles hin, was wir können, dann schleicht sich die Sonnenwärme sanft in unser Herz - und siehe da! du bist glücklich.
Alle, die an den Guru denken, sind durch seine beschützende Führung und Inspiration gesegnet. Denke in Momenten der Freude, der Trauer, der Krankheit oder der Verwirrung an ihn, und schon ist er da. Denke an den Guru, und er denkt an dich!
(Aus: Yoga Heft Nr. 17) - Swami Gaurishankara Saraswati
Guru und Yoga
Alpha und Omega ist in Yoga der GURU!
Für die meisten Menschen ist der Guru eine absolute Notwendigkeit. Natürlich hat es einige wenige Menschen in der Geschichte gegeben, die keinen Guru hatten, z.B. Ramana Maharshi. Aber wir sind nicht Ramana Maharshi; wir sind unvollkommen, unser Gemüt, unser Körper, unsere Sinne sind verwirrt. So viele verschiedene Wege liegen vor uns, und wir können uns nicht entscheiden, welchen wir gehen sollen. Wir brauchen einen Verkehrspolizist, der uns sagt: 'Geh hier lang. Nun etwas langsamer. Halt! Nun gehe weiter.'
Oft geschieht es, dass Menschen aus Büchern lernen, wie man Siddhis (übernatürliche Kräfte) erlangen kann, dazu üben sie verschiedene Yogaformen. Sie üben so lange, bis sie irgendein Erlebnis haben. So lange dieses angenehm ist, üben sie noch immer weiter; wenn aber irgendetwas Schreckliches passiert, oder auch etwas Angenehmes, was sie nicht verstehen, dann hören sie mit Yoga auf.
Menschen, die behaupten, dass sie sich selbst gut kennen, denken, dass sie keinen Guru brauchen, aber dem ist nicht so. In deiner Schulzeit hast du Schulbücher gehabt, und trotzdem brauchtest du einen Lehrer, der dir die Dinge erklärte. Du magst sogar in der Lage sein, dir dein eigenes Sadhana zu geben, deinen selbst gestrickten Yoga zu machen; wenn du jedoch im spirituellen Leben weiterwanderst, wirst du eines Tages nicht mehr vorankommen. Wenn du an diesem Punkt bist, bist du gut beraten, wenn du dich einweihen lässt und Anweisungen vom Guru entgegennimmst. So wirst du dir gemäß weiter fortschreiten, und der Guru wird dein Licht.
Das Wort Guru bedeutet 'Vertreiber der Dunkelheit', was nicht die Dunkelheit der Nacht bedeutet, sondern die Dunkelheit deiner Seele. Ignoranz ist Dunkelheit, und der Guru repräsentiert das Licht, was die Dunkelheit vertreibt. Natürlich ist das Licht bereits in uns, es ist jedoch nur eine winzig kleine Flamme, die Brennmaterial braucht, um hell zu leuchten. Wir brauchen deshalb das äußere Licht, den Guru.
Um deinen Guru zu finden, musst du dich auf die Suche begeben oder aber auf den richtigen Moment warten. Manche machen einen Berg, ein Foto oder eine Statue zu ihrem Guru, aber im Allgemeinen ist es einfacher, die Verbindung zu einem Guru in physischer Form zu haben. Trotzdem ist ein wahrer Guru nicht im körperlichen Sinne zu verstehen. Wenn du die Notwendigkeit erkennst, wirst du nach jemandem suchen, der dir innere Führung gibt, dich mit deinem inneren Selbst in Verbindung bringt. Für das oberflächliche weltliche Leben brauchen wir keinen Guru.
Jage nicht nach einem großen Guru. Ein Jünger sollte sich gut prüfen, um zu wissen, wo er steht, und danach richtet sich die Wahl des Gurus. Wenn ein kleiner Junge der Grundschule Unterricht von einem berühmten Universitäts-Professor erhalten möchte, wird ihn der Professor nichts lehren können, und der Junge wird von dem Wissen nichts aufnehmen können.
Nach der Einweihung wird dein Guru dir irgendeine kleine Übung geben, die regelmäßig ausgeführt werden muss. Diese Regelmäßigkeit ist das Fundament für den höheren Yoga. Es ist möglich, dass der Guru dich auffordert, ein Mantra nur fünf oder zehn Minuten täglich zu praktizieren. Zuerst mag das viel zu wenig erscheinen, aber der Test liegt in dem Festhalten an der Übung. Viele Schüler verbringen Stunden in nutzlosen Gesprächen und nutzloser Arbeit, aber sie jammern und haben ihre Schwierigkeiten damit, jeden Morgen oder jeden Abend fünf Minuten ein Mantra, Pranayama oder einige einfache Asanas zu praktizieren. Regelmäßigkeit im Leben eines Jüngers ist sein Sadhana, ja dies allein ist spirituelles Training.
Durch die Einweihung akzeptieren wir das Leben eines Jüngers. Jeder Jünger, ob er im weltlichen Leben steht oder Sannyasin ist, muss sich vollkommen der Mission des Gurus und seinem Ganzwerden hingeben. Aus diesem Grunde sollte der Jünger so oft wie möglich dem Guru nahe sein. Wenn du bei deinem Guru oder im Ashram lebst, ist der Guru in der Lage, dich zu prüfen und dir zu zeigen, was er von dir erwartet. Mag sein, er verlangt von dir, nur wenige Stunden zu schlafen oder nur eine kleine salzlose Mahlzeit am Tage zu dir zu nehmen. Mag sein, er lässt dich in brütender Hitze hart arbeiten. Dies alles geschieht, um deine Ernsthaftigkeit zu testen. Es ist ein Zeichen dafür, dass er sich bemüht, dich der Unendlichkeit näher zu bringen.
Oft sind Jünger verwirrt und glauben, der Guru würde sie bestrafen oder ignorieren oder sich nicht um sie kümmern. Das ist aber nicht so. In dem Moment, wenn du deinen Guru akzeptierst, kennt er dich. Aber wie tief, wie ernsthaft suchst du wirklich nach dem spirituellen Weg, nach seiner Führung? Um dich anzustoßen, greift der Guru nach allen möglichen Mitteln, die dir manchmal als sehr hart erscheinen mögen.
Das disziplinierte Leben wird für den ernsthaften, korrekt denkenden Jünger greifbar, für den, der nach dem Weg des Lichts sucht. Jede Methode, die der Guru anwendet, ist ihm recht, auch wenn sie strikt und hart ist. Ein Jünger, der das alles missversteht, wird sich sagen: 'Oh, ich habe mir den falschen Guru ausgesucht. Er mag mich nicht, er will mich strafen.' Aber sei sicher, dass es keinen falschen Guru gibt, denn alles liegt in dir selber. Die Verbindung zu deinem Guru stützt sich auf dein eigenes Vertrauen und deine Überzeugung. Je mehr du das Vertrauen in deinen Guru vertiefst, umso mehr wächst es in dir selber.
Viele Menschen wehren sich gegen einen Guru, weil sie Angst davor haben, sich auszuliefern. Indem du dich auslieferst, verlierst du jedoch nichts und gewinnst alles. Zu Anfang hast du vielleicht das Gefühl, dass du an ihn gefesselt bist, aber das ist nur eine kurze Zeit der Kontrolle und Einschränkung in deinem Leben, die sehr wichtig ist. Wenn du dich deinem Guru einmal ganz und gar ergeben hast, dann wirst du frei wie ein Vogel, du kannst überallhin fliegen und tun, was du möchtest. Habe also keine Angst vor der Auslieferung; überwinde dich selbst und entdecke die Unendlichkeit.
Werde demütig und öffne dich wie ein Fluss, dann wirst du keine Wahl haben und dem Meer entgegen fließen. Du wirst so fließen, wie es für dich richtig ist, durch den Urwald, durch Berge oder Felsen. Der Weg des Flusses mag zu Beginn eng erscheinen, aber schließlich mündet er im klaren, offenen Meer.
Die Guru/Jüngerschaft ist nicht nur für heute und morgen oder für dieses Leben allein. Sie setzt sich immer fort, denn du hast dich nicht an einem einzigen Tag entwickelt. Egal, wie schrecklich du dich in deinen Lehrjahren benommen hast, immer wirst du für deinen Guru der Jünger bleiben. Auch wenn du selber Guru von Tausenden wirst, immer wird dein Guru derjenige sein, der dich führt. Das solltest du niemals vergessen. Zu bestimmten Zeiten kann es durch deine Ignoranz geschehen, dass Wolken deinen Sonnenhimmel verdecken. Wenn die Wolken der Ignoranz, der Schwäche oder dummer Gedanken dein Bewusstsein trüben, kannst du nicht standhaft und korrekt bleiben. Ein einziger Fehler kann dich vollkommen in die Tiefe ziehen, und es ist schwer, aus diesem Abgrund wieder heraus zu kommen. In diesem Moment brauchst du die Hilfe des Gurus. Frage deinen Guru nicht zu früh um Hilfe - es ist der größte Schatz, den du in deinem Leben hast.
Jeder braucht einen Guru. Er kann verrufen sein oder ein Heiliger, aber der Jünger wird ihn immer lieben und an ihn glauben. Sein Guru ist sein Leben. Er mag hässlich oder schön sein, freundlich oder beleidigend - er ist dein Guru. Ohne Guru gibt es keinen Weg. Es ist nicht notwendig, dass der Guru dich Kriya Yoga oder Tantra lehrt. Wenn er dich als Jünger angenommen hat, ist das allein das Licht. Hierdurch allein wirst du wachsen und das Ziel erreichen.
Es gibt keinen Zweifel! Du kannst es versuchen, aber ohne Guru ist das Leben unvollkommen. Um Lebenserfüllung zu finden, braucht dein Herz oder dein Geist eine andere Basis, und diese Basis ist Guru und Jünger. Diese Verbindung geht über alle physischen, emotionalen und mentalen Ebenen hinaus. Es hat nichts mit der Liebe zu tun, die du jemals für irgendjemanden gefühlt hast. Diese Verbindung ist unaussprechlich tief und transzendent.
Guru und Jünger sind wie eine Seele, die in zwei Körpern lebt. Auf spiritueller Ebene ist man sich des anderen immerzu bewusst. Die äußere Kommunikation ist dann nicht mehr so wichtig, die physische Anwesenheit ist für den Jünger nicht mehr notwendig. Er trägt den Geist des Gurus in sich, der die dunklen Ecken seines Wesens erleuchtet. Was gibt es da noch mit ihm zu sprechen?
Der große Dichter und Heilige Kabir sagt: "Wenn dein Geliebter in einem anderen Land lebt, dann schreibe ihm einen Brief. Aber wenn er in dir lebt, dann gibt es keinen Wunsch, keine Frage danach, zusammen sein zu wollen. Wo immer wir sind, wir sind uns immer nahe."
(Aus: Yoga Heft Nr. 17)
Guru Dakshina
Die Gangafluten schienen in silbernen und blauen Gewändern zu tanzen, während sie sich dem endlosen Ozean entgegen treiben ließen. Alle Begrenzungen schienen von Mutter Ganga abgefallen, sie floss von Stein zu Stein und ihre weiten Gewänder verfingen sich in Baum und Strauch. So, wie Radha vor undenklich langer Zeit beim Ruf der Flöte alles vergaß und nur dem Flötenspieler entgegen flog, ihre fliegenden Haare und ihr zerzaustes Gewand völlig vergaß und nicht einmal die Dornen an ihren Füßen bemerkte, so strömte Ganga zu ihrem Geliebten, dem Ozean – in völliger Hingabe. Der Morgen, der Mittag und der Abend glänzten in den Farben der Sannyasins – die untergehende Sonne verströmte sich in goldenem Orange und entzündete ein Feuer am Himmel und auf dem Fluss. In Orange und Gold wurde ein heiliges Opfer dargebracht, es war, als wenn die Welt in völliger Stille versinken würde.
Ein wandernder Sadhu saß auf einem Hügel, starrte auf die endlose Weite und fühlte sich von einer fremdartigen Kraft durchströmt. Auf diesem Hügel stand einstmals der Palast des legendären Karna, dem Ältesten der Pandavas. (Mahabharata) Er selbst war ein Mahayogi, der Liebling von Shakti, der er jede Nacht Anbetung und Verehrung darbrachte. Wieder einmal sind hier die geweihten Fußspuren Siddhartas, den Buddha zu sehen. Nur wenige wissen heute, dass Munger einst geheiligtes Land war. Ganz in der Nähe lag Ayodha, das Königreich von Rama. Seine geheiligte Erde trägt die Schwingungen von Avataren und Yogis in sich. Und hier saß nun dieser wandernde Sannyasin, um sich auszuruhen; sein Name ist Satyananda.
Als die eigenartige Kraft ihn durchströmte, hatte er eine Offenbarung. Sein Auftrag, seine Mission war nun klar. Er wusste, dass diese Vision ihm eine Begegnung mit Prana, der kosmischen Energie, geschenkt hatte. Prana fließt in Pingala Nadi, dem inneren Ganga.
Die Last des Wissens ruhte schwer auf ihm. Wie eine Mutter, die sich danach sehnt, ihren Kindern alles zu geben, so fühlte er, dass es seine Bestimmung war, hier anzuhalten und auf seine Jünger zu warten. Aus dieser Vision und dem Erkennen des inneren Ganga entstand der Ashram – Ganga Darshan – wo er in den kommenden Jahren Männer und Frauen darin einweihen würde, das Leben voll und total zu leben. Er wusste, dass sie kommen würden; müde ihrer sozialen Identität, mit dem Wunsch nach Macht und Reichtum und doch von allem übersättigt, innerlich leer – sie würden ihn suchen.
Jahre sind seither vergangen. Es war Guru Poornima. Tausende von Anhängern waren gekommen. Sie alle ertrugen mutig die indischen Züge, die Hitze, ihre eigenen Ängste. Einige murrten, wenn der Schweiß an ihren Körpern herunter floss: ‚Warum mache ich das bloß? Was bringen mir diese Strapazen?’ fragte sich manch einer und trinkt kübelweise Wasser. ‚Das Essen ist nicht wie zuhause!’ sagte ein anderer. ‚Ich hasse diese Menschenmengen – ich weiß wirklich nicht, was mich dazu getrieben hat, diesen Trip zu machen!’ sagte ein Dritter.
Am zweiten Tag, als sie dicht gedrängt in er großen Halle beim Satsang saßen, fragte einer der Besucher: ‚Was ist Dakshina?’ Swami Satyananda hob seine Augen und schaute die Menschen an. Es war ein Blick von tiefem Verstehen. Der Fragende spielte auf die Tradition an, dass Jünger und Schüler ihren spirituellen Meister Geld und Sachgeschenkte geben. Er fragte das, was Menschen so oft ihrem Herzen fragen: ‚Warum braucht ein Heiliger materielle Güter?’
Vielleicht erinnerte sich Swamiji in diesem Moment an die Jahre der Freiheit, als er als Parivrajaka, als bettelnder Sannyasin, umherzog, unbehelligt von Dingen wie Organisation oder von Suchenden, die nun täglich zu Hunderten herbeiströmen, jeder mit dem Wunsch, seine Füße zu küssen. Diese Jahre der persönlichen Freiheit hat er aus unendlichem Mitgefühl mit den vielen leidenden Seelen, die er während seiner Wanderzeit gesehen hat, aufgegeben. Genauso wie Buddha die Jahre nach seiner Erleuchtung verbracht hat, so kam auch er, um Trost zu den gepeinigten Herzen zu bringen. Wenn ein Guru das Bewusstsein seiner Jünger transformieren soll, wo kann er das machen? Wie viele von denen, die leiden, können ihre Abhängigkeit von Luxus und Komfort einfach aufgeben und unter Bäumen oder in den Bergen lernen, wie in früheren Zeiten?
Er musste also eine Lösung finden, wenn er helfen wollte. Und da Swamiji die Grenzen der Menschen kennt, baute er einen Ashram, wo sie hinkommen könne, um ein einfaches Leben zu leben. Oft murrten sie oder kritisierten den Mangel an Komfort, aber ganz langsam – so wie eine Blume sich im Frühjahr öffnet – geräuschlos, zart, unsichtbar, kommt er in ihre Herzen und dann… Sie wussten es vorher selbst nicht, doch nun erkannten sie, dass die Abhängigkeit von Luxus und Bequemlichkeit wirklich ihre Grenzen waren. Sie fühlten sich plötzlich wohl mit dem schlichten, einfachen Leben. Und wenn sie wieder gingen, nahmen sie diese Botschaft mit sich, trugen sie zu ihren Familien und Freunden. Ohne es zu wissen, haben sie ein gedankliches Gefängnis aufgebrochen, das ihre Gefühle einsperrte. Sie haben es zurückgelassen und waren nun innerlich freier. Jetzt wussten sie, dass die Gebäude für sie waren und nicht für ihn. Das Grundstück, der Garten, die Druckerei, die Küche – das alles ist für sie und nicht für ihn. Für ihn sind zweit Dhotis und zweit Rotis genug. (Zwei Tücher und zwei Fladenbrote).
‚Dakshina’, sagte er lächelnd, ‚ist die Gabe des Jüngers an den Guru, den inneren Guru. Die materiellen Geschenke sind Symbole von Ahamkara, dem Ego des Jüngers. Das einzige, was den Guru wirklich interessier, ist es,: die begrenzte Identität des Jüngers aufzubrechen, so dass er sie zurücklassen und in die Unendlichkeit des Höchsten hineinwachsen kann. Aber wie viele kennen den Weg?’
Jeder von uns ist von irgendetwas in sich selbst abhängig, von etwas, das uns innere Sicherheit gibt. Aus dieser Abhängigkeit entsteht eine Identität. Sie überdeckt eine Hilflosigkeit, die der menschlichen Natur eigen ist, denn der Verstand, der die Identität sucht, ist begrenzt. Manchmal gibt es Situationen in unserem Leben, wo ein Teil von uns diese Hilflosigkeit scheinbar überwindet, wenn auch nur auf ganz oberflächlicher Ebene; trotzdem fühlen wir uns für den Moment wieder sicher, haben uns wieder unter Kontrolle. Wir identifizieren uns dann mit der Rolle, die wir spielen, um diese Situation in den Griff zu bekommen. Zum Beispiel die Hilflosigkeit, die sich in dem Augenblick verwandelt, wenn wir aus der Armut zu Wohlstand gelangen; die Begrenzungen, die ein Analphabet erlebt, und dann die Veränderung durch einen Schulabschluss oder die Würde eines Doktortitels.
Dieses Rollenspiel gibt uns zwar zeitweilig ein Gefühl der Sicherheit, die tief in uns ruhende Leere jedoch können wir nicht auflösen. Wir können nicht sehen, dass es nicht die Rolle, sondern ein ganz bestimmtes, dahinter liegendes Bewusstsein ist, was den Anstoß zu dem Rollenspiel in dieser Situation gab. Bewusstsein ist ebenso begrenzt, wie die Rolle selbst. Meistens wissen wir nicht einmal, wie sehr wir von dieser Identität abhängig sind. Indem wir jedoch dem Guru etwas zu Füßen legen, was rein äußerlich für uns sehr wichtig ist, geben wir ein bisschen von uns selbst zu einer höheren Quelle. Durch das Geben fühlen wir uns innerlich leichter, weniger begrenzt.
Diejenigen, deren Gedanke oder Identität sich um Wohlstand drehen, geben ihm Geld. Wer sich mit dem emotionalen Selbst identifiziert, gibt ihm seine Tränen. Jeder gibt durch den äußeren Akt des Gurupooja sein bisschen von sich selbst.
Und als all die Menschen nach draußen strömten, sprachen sie miteinander. ‚Es war es wirklich wer, diesen weiten Weg hierher gekommen zu sein.’ ‚Die Unbequemlichkeiten sind überhaupt nicht der Rede wert.’ ‚Man wird niemals etwas Schönes schätzen, ohne nicht ein wenig zu leiden.’ Und während der Schweiß an ihren Körpern herunter floss in der irrsinnigen Hitze von Bihar, konnten sie den inneren Schimmer der Schönheit in ihnen nicht wahrnehmen, den ich an ihnen sehen konnte. Sie fühlten sich in anderen Sphären und vergaßen ihre Schwierigkeiten.
Und als ich die Verwandlung dieser Menschen sah, dachte ich für mich: ‚Das größte Guru Dakshina, was heute gegeben wurde, kommt von einem stillen Menschen, der allem entsagt hat und seinen Jüngern die Möglichkeit gibt, die Gefühle der Pooja zu durchleben, der sich ihre Bitten und Klagen anhört, der ihre Tränen fühlt, der ihre Blumen und Münzen ohne Unterscheidung empfängt. Er opferte sich selbst auf dem innersten Altar seiner Jünger – der Göttlichkeit in ihnen - so dass jeder von ihnen beim Fortgehen etwas sehr Kostbares mit sich trug; jeder das, was für ihn richtig war. Und jeder spürte eine große Liebe und Schönheit in sich, so als wenn eine Lampe angezündet worden sei. Viele kannten die Quelle nicht. ‚Rukmini’, sagte Krishna, ‚Ich laufe hinter meinen Jüngern hinterher, auf dass der Staub ihrer Füße mich ‚reinige’.
(Aus: Yogaheft Nr. 21) - von Dharmakeerti aus Bangalore, Yogamagazine Juli 1983
Der Herr gibt, und der Herr nimmt
So steht es in der Bibel geschrieben. Auch der Guru gibt, aber alles, was der Guru von uns nimmt, ist der Dreck, den wir in den dunklen Ecken unseres Bewusstseins versteckt halten. Wenn dieser Dreck, der Schutt und die Spinnweben entfernt worden sind, dann können wir die Schönheit und das Licht empfangen. Alles was der Guru uns nimmt, ist der nutzlose Wirrwarr in unserem Geist, die vielen nicht dort hingehörenden und oft schimmeligen Dinge, die wir hier aufbewahren. Warum um Himmels willen halten wir sie dort fest? Weil wir nicht wissen, wie man richtig reinen Tisch macht von all dem nutzlosen Wirrwarr, der unseren Intellekt vernebelt - den seltsamen Eigenheiten, den Verhaftungen, den Aversionen und vor gefassten Meinungen, aus denen unsere Persönlichkeit besteht.
Es ist die Gnade des Gurus, durch die ein Frühjahrsputz im Bewußtsein gemacht wird; die Fenster öffnen sich weit, so dass frische Luft und Licht hereinkommt, so dass die fremden und oft seltsamen Dinge, die wir Jahre hindurch angesammelt haben und die unser Verhalten färben, verschwinden können.
Wenn dieser angehäufte Unrat und die Trübheit entfernt ist, kann das Licht des Geistes brennen und hell erleuchten. Das Bewußtsein wird rein und auf ein Ziel gerichtet. Dann können wir über die Schichten unserer Persönlichkeit hinweggehen und mit dem klaren Auge der Weisheit erkennen, was wir wirklich sind. Die Gnade des Gurus fließt in einem nie endenden Strom zu allen, die sich dafür öffnen können. Durch die Gnade des Gurus wird das Unmögliche möglich.
(Aus: Yoga Heft Nr. 17) - Swami Yogananda Saraswati